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Das Briçonnet-Stundenbuch


Faksimilemappe

Das Briçonnet-Stundenbuch - Faksimilemappe
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Farbenprächtige Tafelmalerei in Buchform Die in bordeauxrotes Leinen gebundene... mehr
Das Briçonnet-Stundenbuch

Farbenprächtige Tafelmalerei in Buchform

Die in bordeauxrotes Leinen gebundene Faksimilemappe zum Briçonnet-Stundenbuch mit Goldprägung und Titelvignette im Format 40,0 x 28,0 cm enthält vier Original-Faksimileseiten als Doppelblatt (Folio 39r–40v), die in ihrer exzellenten Wiedergabequalität einen authentischen Eindruck von dieser extravaganten Handschrift geben.

Das Briçonnet-Stundenbuch ist durch die besondere Art der Malerei und die intensive Farbigkeit mit keinem anderen Stundenbuch des späteren 15. Jahrhunderts vergleichbar. Der Künstler Jean Poyer gehörte zu den besten Buch- und Tafelmalern seiner Zeit und wurde in einem Atemzug mit Jean Fouquet, Rogier van der Weyden, Hugo van der Goes, Leonardo da Vinci oder Michelangelo genannt. Im Briçonnet-Stundenbuch hat er eine staunenswerte Galerie von 25 ausschließlich ganzseitigen Miniaturen geschaffen, die mit ihren Trompe-l'œil-Zierrahmen die perfekte Illusion von Tafelbildern bieten. Die Miniaturen mit ausgewählten Bibel- und Heiligenszenen begeistern den Betrachter vor allem mit ihren mutigen Farbkombinationen aus Blau, Rot, Grün und Violett im Wechselspiel mit zart schimmernden Goldakzenten.

Das Faksimile-Doppelblatt zeigt auf fol. 39r das Pfingstbild: In einem halbrunden Innenraum sind hier die zwölf Apostel um die Jungfrau Maria versammelt. Über ihnen erscheint die Taube des Heiligen Geistes, von der eine Vielzahl von feinsten Goldstrahlen ausgeht. Die Goldstrahlen sind so leuchtend, dass zwei der Jünger wie geblendet die Hand vor Augen halten. Auf fol. 40r findet sich mit der Weihnachtsminiatur ein wahres Meisterwerk der atmosphärischen Darstellung, insbesondere was die Wiedergabe von Licht und Lichtreflexen angeht. Im Dunkel der Nacht wirken alle Farben gedämpft, selbst Marias goldgehöhter Schleier. Die einzige natürliche Lichtquelle ist Josefs Lampe, doch beleuchtet deren Schein nur schwach seine Hände und den Ärmel seines Gewands. Feinste Goldstrahlen gehen dagegen vom Christuskind in der Krippe aus.

Das zur Mappe gehörende 16-seitige Dokumentationsheft führt anschaulich in die Entstehungszeit der Handschrift ein, detailliert Auskunft über den Künstler und seinen mutmaßlichen Auftraggeber und erläutert die Herausforderungen einer originalgetreuen Faksimilierung des Briçonnet-Stundenbuchs.

 

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